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27. Mai 2020

Google Ads Tipps & Tricks zur Kampagnenoptimierung

Google Ads Tipps: Suchnetzwerk Edition 😉

  • Google Ads bringt nichts!
  • Das ist viel zu teuer!
  • Die anderen sind immer oben!
  • Mein Budget ist so schnell verbraucht!

Ihr kennt die Aussagen oben oder habt euch Ähnliches selbst schon einmal gedacht? Ihr seid in eurem Unternehmen für die Google Ads Optimierung zuständig oder steht kurz davor, eure ersten Kampagnen anzulegen?

Dann sind die Google Ads Tipps & Tricks in diesem Blog-Post genau richtig für euch.

Die Vorteile von Werbung auf Google sind ja unbestritten. Wenn aber das Budget knapp ist oder ihr einfach keine Zeit zur regelmäßigen Optimierung habt, kann Suchmaschinenwerbung ganz schnell zur Geldvernichtung werden.

Deshalb habe ich hier einige der wichtigsten Google Ads Tipps & Tricks zusammengefasst. Damit solltet ihr im Handumdrehen Erfolge haben und euer Budget sinnvoller einsetzen.

Eines noch vorab:

Ich gehe in diesem Post davon aus, dass ihr die absoluten Google Ads Basics versteht und beim Kampagnensetup befolgt habt. Wenn ihr bereits eine gute Kampagnenstruktur habt und Conversion Tracking implementiert ist, könnt ihr direkt zum ersten Tipp gehen. Falls nicht, empfehle ich euch, ein kostenloses Google Ads Audit von uns anzufordern.

Und los geht’s:

1. Google Suchnetzwerk-Partner ausschließen

Dieser Tipp könnte ein Quick-win sein, der euch bisher verborgen blieb. Beim Erstellen von Google Suchnetzwerk-Kampagnen sind standardmäßig auch die Google Suchnetzwerk-Partner aktiviert. Das bedeutet, dass eure Anzeigen nicht nur auf Google, sondern auch auf zahlreichen anderen Webseiten erscheinen können!

Was sind die Google Suchnetzwerk-Partner?

Webseiten & Plattformen, die die Google Suche integriert haben und ihren Nutzern (und sich selbst) damit einen Mehrwert bieten wollen. Das Suchnetzwerk ist riesig. Eines von vielen prominenten Beispielen ist gmx.at

ZENITBLAU Google Ads Tipps Suchnetzwerk Partner 1
Mit einer Suche auf GMX erhält man de facto Google Suchergebnisse

Das bedeutet, dass eure Anzeigen nicht nur auf Google erscheinen. Man soll die Suchnetzwerk-Partner nicht pauschal verteufeln. Meine Erfahrung ist allerdings, dass die Performance im Vergleich zu Google.com (.at usw.) wesentlich schlechter ist und man die Suchnetzwerk-Partner getrost nach einer Beobachtungszeit deaktivieren kann.

Bevor ihr das tut, solltet ihr aber die Performance der Netzwerke vergleichen. So geht’s:

In der Google Ads Oberfläche, klickt links in der Navigation auf Suchkampagnen bzw. geht auf die Kampagnenübersicht.

Dort klickt ihr mittig/rechts über der Daten-Tabelle auf „Segmente“ und wählt „Netzwerk (mit Suchnetzwerk-Partnern“ aus.

ZENITBLAU Google Ads Tipps Suchnetzwerk Partner 3

Ein Klick zum Glück.
Eure Tabelle erhält nun zusätzliche Zeilen pro Kampagne. Ihr habt weiterhin die Gesamtsummen und Durchschnittszahlen. Zusätzlich könnt ihr jetzt aber die Zahlen der normalen Google Suche mit denen der Suchnetzwerk-Partner und damit die Performance vergleichen.
ZENITBLAU Google Ads Tipps Suchnetzwerk Partner 4
Am Beispiel-Account hier lohnen sich die Suchnetzwerk-Partner nicht. Also werde ich sie deaktivieren, damit mehr Budget in die Google-Suche fließt.

Schon klar, am Beispiel-Account vom Bild fallen die Kosten für die Suchnetzwerk-Partner nicht weiter ins Gewicht. Könnte man meinen. Über einen längeren Zeitraum und über alle Kampagnen hinweg kommt dann aber doch oftmals eine Summe zusammen, über die man nicht mehr einfach hinwegschauen möchte.

Also: wenn die Suchnetzwerk-Partner nicht performen, deaktiviert sie!

Geht dazu jeweils in die Kampagnen-Einstellungen und entfernt das Häkchen.

ZENITBLAU Google Ads Tipps Suchnetzwerk Partner 2
Google Suchnetzwerk-Partner & Displaynetzwerk-Platzierungen deaktivieren

Das wars. So einfach habt ihr Klickbudget für eure gut funktionierenden Kampagnen freigemacht. 🙂

Falls euch das zu mühsam ist könnt ihr gerne ein kostenloses Google Ads Account Audit bei uns anfordern. Wir prüfen eure Kampagnen auf Herz und Nieren 😉

2. Gebote mit Hilfe von Zielgruppen optimieren

Google Ads entwickelt sich immer weiter weg vom Keyword- hin zum Audience-Targeting.

Wo andere drohenden Kontrollverlust fürchten, wollen wir uns heute auf die positiven Seiten dieses Trends konzentrieren: eine genaue Segmentierung unserer Zielgruppen, die wir zur Ausrichtung und Optimierung nutzen können.

Aus Marketing-Sicht werden mit der Einteilung der Nutzer nach Interessen, demographischen Daten, Kaufabsichten usw. Träume wahr. Euch ist das Arbeiten mit Zielgruppen zur Ausrichtung vielleicht bereits aus Google Display Netzwerk Kampagnen bekannt.

Was viele nicht wissen (oder nutzen) ist, dass man diese Zielgruppen auch Google Suchnetzwerk-Kampagnen hinzufügen kann.

Warum sollte man das tun?

Ganz einfach: um Gebotsanpassungen vornehmen zu können.

Wie immer bei Zielgruppen hat man die Möglichkeit, eine Anzeigengruppe bzw. Kampagne komplett auf eine Zielgruppe auszurichten oder Zielgruppen nur zur Beobachtung hinzuzufügen.

ZENITBLAU Google Ads Tipps Zielgruppen 1

Bei „Ausrichtung“ schränkt ihr die Kampagne bzw. Anzeigengruppe auf die hinzugefügten Zielgruppen ein. Das heißt, die Anzeigen erscheinen nur Nutzern, die nach euren Keywords suchen UND sich in einer der hinzugefügten Zielgruppen befinden. Diese Option sollte man im Suchnetzwerk mit Vorsicht (oder für Remarketing-Kampagnen) verwenden, da man sich unter Umständen zu stark einschränkt.

Für den Start empfiehlt es sich daher, die zweite Option zu wählen: „Beobachtung“.

Fügt euren Kampagnen bzw. Anzeigengruppen alle passenden Zielgruppen zur Beobachtung hinzu. Seid kreativ dabei und denkt euch in eure potentiellen Kunden hinein. Sofern ihr Remarketing-Zielgruppen angelegt habt, fügt auch diese zur Beobachtung hinzu.

ZENITBLAU Google Ads Tipps Zielgruppen 2

Google bietet eine schöne Struktur, die ihr durchsuchen könnt und liefert (basierend auf euren Landing Pages, Keywords usw.) passende Vorschläge.

Das Hinzufügen von Zielgruppen erlaubt euch künftig das Gebot für relevante Zielgruppen zu erhöhen und dort zu reduzieren, wo die Ergebnisse hinter den Erwartungen bleiben. Wenn ihr dazu Fragen habt und zum Beispiel nicht wisst, wie stark ihr erhöhen oder reduzieren sollt, kontaktiert uns. Ich helfe gerne weiter.

Ziel dabei ist, mehr Conversions für euer eingesetztes Budget zu generieren und besser zu verstehen, wie eure Zielgruppe tickt.

3. Google Ads Gebotsanpassungen

Wo wir gerade beim Thema waren. Gebotsanpassungen sind eine sehr mächtiges Mittel um Google mitzuteilen, in welchen Fällen ihr eure Anzeigen bevorzugt ausspielen möchtet – oder eben nicht.

Intelligent eingesetzt helfen euch Gebotsanpassungen, an Sichtbarkeit bei relevanten Suchanfragen zu gewinnen oder Geld bei irrelevanten zu sparen. Denn manche Klicks könnten euch wertvoller sein als andere, zB aus bestimmten Regionen.

Denn Gebotsanpassungen könnt ihr nicht nur bei Zielgruppen, sondern auf ganz vielen Ebenen hinzufügen:

  • Geräte
  • Region (fügt nicht nur ganze Staaten hinzu, sondern Bundesländer, Kantone, Städte -> so könnt ihr Gebotsanpassungen viel genauer vornehmen)
  • Demographie (Alter, Geschlecht, …)
  • Uhrzeit via Werbezeitplaner

Geht dazu in die gewünschte Navigationsebene, am Bild unten „Geschlecht“ unter „Demographie“ und setzt die gewünschten Werte.

ZENITBLAU Google Ads Tipps Gebotsanpassungen 1

Falls ihr die Spalte „Gebotsanpassungen“ nicht seht, müsst ihr sie vermutlich erst in den „Spalten“-Einstellungen hinzufügen. Das ist dort, wo ihr auch die Kennzahlen für die Datentabelle aus- und einblenden könnt 😉
Zielgruppen verstehen mit Google Analytics
Macht euch ein klares Bild eurer Zielgruppe. Niemand kennt eure Kunden so gut wie ihr. Sofern ihr Google Analytics oder andere Analyse-Tools einsetzt, habt ihr außerdem bereits einen wertvollen Schatz an Daten. Nutzt ihn! Öffnet Google Analytics, fügt zur Auswertung das Segment „Nutzer mit Conversion“ hinzu und seht euch die verschiedenen Dimensionen an: wenn ihr klare Muster erkennt, nutzt diese für Gebotsanpassungen in Google Ads! Noch ein paar Hinweise zu Gebotsanpassungen:
  • bei automatischen Gebotsstrategien kommen manuelle Gebotsanpassungen nicht oder nur eingeschränkt zur Anwendung
  • mehrere Gebotsanpassungen werden miteinander multipliziert, können aber nie mehr als +900% oder -90% ergeben
  • bei sich überschneidenden Anpassungen zählt immer die spezifischere Angabe (zB +40% Steyr anstatt +20% Oberösterreich, Anzeigengruppe vor Kampagne, usw.)
Bei Fragen hinterlasst gerne unten ein Kommentar. Gut möglich, dass ich euch bereits komplett verwirrt habe. Wenn dem so ist, ihr aber trotzdem wissen wollt, ob es in euren Google Ads Kampagnen Potential gibt, fordert doch ein kostenloses Google Ads Audit bei uns an.

4. Auszuschließende Keywords hinzufügen um Geld zu sparen

Zugegeben, ich habe kurz überlegt, ob ich das überhaupt als Tipp anführen soll. Aber leider wurde genau dieser Punkt bei vielen Google Ads Konten, die wir übernehmen, sträflich vernachlässigt.

Also hier noch einmal in aller Deutlichkeit: kontrolliert die Suchbegriffe, die zum Klick auf eure Anzeigen führen und schließt unpassende Begriffe aus.

Diese einfache Maßnahme hilft euch sofort dabei, unnötige Klickkosten einzusparen. Das heißt, euren Kampagnen bleibt mehr Budget für sinnvolle Suchanfragen . Aber Achtung: Je nach Anzahl der Suchanfragen kann diese Aufgabe schnell sehr aufwändig werden.

Natürlich gibt es auch Tools, die euch auf schlechte Begriffe aufmerksam machen. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr kein Geld dafür ausgeben wollt oder könnt.

Damit ihr also nicht tausende Suchanfragen kontrollieren müsst, setzt den Kontroll-Intervall entsprechend kurz an. Wir kontrollieren manche Konten sogar täglich (obwohl wir Tools einsetzen). Mit der Zeit werdet ihr aber sehen, dass die Qualität der Anfragen ein stabiles Niveau erreicht und ihr euch wieder längere Abstände zwischen den Kontrollen gönnen könnt.

Hier noch ein kleiner Tipp im Tipp:

Legt Listen für auszuschließende Keywords an. Diese Listen könnt ihr direkt in Google Ads erstellen, zentral verwalten und dann euren Kampagnen zuordnen. Natürlich könnt und sollt ihr weiterhin Keywords direkt auf Anzeigengruppen- oder Kampagnenebene ausschließen.

Mit Listen, für generell nicht passende Begriffe, seid ihr aber wesentlich schneller und behaltet einen besseren Überblick.

Wenn ihr euren Listen Begriffe hinzufügt bitte nicht vergessen:

  • bei auszuschließenden Keywords kennt Google plötzlich keine Synonyme, Mehrzahl oder Tippfehler mehr. Also alle Schreibweisen hinzufügen!
  • Keyword-Optionen funktionieren wie folgt:
    • weitgehend passend: xyz
      eure Anzeige erscheint bei keiner Suchanfrage, in der das weitgehend Wort broad vorkommt
    • Passende Wortgruppe: „x y z“
      „butter auf dem brot“ -> genaue Reihenfolge darf nicht in der Suchanfrage vorkommen. „ranzige Butter auf dem Brot“ wäre erlaubt, „Butter auf dem verschimmelten Brot“ aber nicht
    • Exakt Passend: [x y z]
      [butter auf dem brot] – nur diese exakte Suchanfrage würde keine Anzeigenschaltung mehr auslösen, Tippfehler wie [buter auf dem brot] aber schon

5. Eigene IP-Adresse(n) ausschließen

Genau so wie man die eigene IP-Adresse in Google Analytics filtern sollte, um die Daten nicht zu verfälschen, sollte man sie in Google Ads ausschließen.

Ihr könnt dadurch verhindern, dass euer Werbebudget für Anzeigenklicks von Mitarbeitern aufgebraucht wird. Je nach Unternehmensgröße kann man dadurch einiges an Budget sparen bzw. für die eigentliche Zielgruppen frei halten. Und nebenbei sorgt ihr dafür, dass die Statistiken nicht verfälscht und, im Falle von automatischen Gebotsstrategien, die Algorithmen nicht getäuscht werden.

Also wenn euch wieder einmal vorgeworfen wird, dass die eigenen Anzeigen nicht gefunden werden, könnt ihr das künftig auch für Laien nachvollziehbar argumentieren. Wir wissen ja, dass es dafür auch viele andere Gründe geben kann 😉

Falls eine Vorschau bzw. Überprüfung erwünscht ist, nützt dafür am besten das Google Anzeigenvorschau- und Anzeigendiagnose-Tool.

Et voilà! Schon habt ihr eure Kampagnen vor unerwünschten (internen) Klicks geschützt und spart Budget.

Beachtet, dass ihr maximal 500 IP-Adressen pro Kampagne ausschließen könnt. Ich habe dieses Limit bislang nur in einem einzigen Kunden-Konto erreicht. In diesem Account hatten wir allerdings mit massivem Klickbetrug zu kämpfen. Das ist allerdings eine völlig andere Geschichte, für die ich mir ein anderes Mal Zeit nehme 😉

6. Was sonst noch hilft

Die Tipps oben sind tatsächlich ein Best-Of aller Basics, die wir am häufigsten in Kundenaccounts nachholen müssen. Ich hoffe, dass ihr einige davon in eure Google Ads-Routine aufnehmen könnt.

Für alle, die das Thema so sehr lieben wie ich, hier ein paar weitere Denkanstöße:

  • Klickbetrug (click fraud in Google Ads) Ihr habt das Gefühl, Mitbewerber klicken auf eure Anzeigen um euer Budget zu verbrauchen? In manchen Branchen (Sanitär-Notdienste, Schlüsseldienste, …) herrschen teils mafiöse Zustände. Was ihr dagegen tun könnt, erklären wir euch gerne in einem kurzen Gespräch. Ruft am besten direkt an.
  • Keyword-Duplikate? Gleiche Keywords in verschiedenen Anzeigengruppen führen dazu, dass ihr gegen euch selbst bietet und letztlich eure Statistiken versaut -> entfernen!
  • Wann habt ihr zum letzten Mal eure Anzeigen aktualisiert? Das Thema hat einen eigenen Blog-Artikel verdient. Aber ohne ins Detail zu gehen: testet pro Anzeigengruppe verschiedene Varianten (min. 2) von Textanzeigen gegeneinander und fügt eine Responsive Suchanzeige hinzu
  • Smart Bidding ist euch zu doof? Auch hier kann man einiges falsch machen. ROAS oder Target CPA zu hoch oder niedrig angesetzt? Zu wenige Conversion-Daten für Smart Bidding? Keine Anpassung bei wiederkehrenden saisonalen Suchtrends?
  • Nutzt ihr alle (sinnvollen) Anzeigenerweiterungen? Ad Extensions bringen euch mehr Sichtbarkeit und Fläche in den Suchergebnissen und in der Regel auch eine höhere CTR
  • Wie stehts um den Qualitätsfaktor? Alles unter 5 braucht unmittelbar eure Aufmerksamkeit. Zieht diese Optimierungen vor. Qualihäää? Kontaktiert uns!

Habe ich etwas vergessen? Was sind aus eurer Sicht die wichtigsten Optimierungen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Viel Spaß beim Optimieren!